Die Schwäbische Zeitung Biberach berichtete am 13. Mai:
Der Bundestagsabgeordnete Martin Gerster spricht in der Jubiläumsreihe der Friedenskirche
Biberach – Der Bundestagsabgeordnete Martin Gerster und das Stuttgarter Streichquartett haben sich an der Reihe Wort-Klang zum Jubiläum der Biberacher Friedenskirche beteiligt.
„Herr gib uns Frieden“. Diese Inschrift in der größten Glocke der vor 50 Jahren eingeweihten Friedenskirche nimmt nicht nur auf den Namen der Kirche Bezug, sondern zeigt die Verpflichtung angesichts von Krieg, Not und Gewalt in der Welt. Denn, so Pfarrer Peter Schmogro in seiner Begrüßung, „wir haben zu viel Krieg in der Welt und die Herausforderung für die Politik besteht aus dem Spagat, daraus Frieden zu erschaffen“. Martin Gerster griff in seiner Rede auf, dass Frieden immer zerbrechlich sei, man aber nicht nachlassen dürfe, darum zu kämpfen. Gerster erläuterte seine Vorstellung von Frieden, indem er von seiner Reise in den Irak berichtete. Denn der Irrsinn des Krieges sei ihm dort in Gesprächen mit deutschen Soldaten, jesidischen Opfern des IS-Terrors und irakischen Bewohnern klargeworden.
Und welche Bedeutung habe die Barmherzigkeit angesichts der Flüchtlinge aus dem Irak? Was muss die eigene Politik hier leisten? Wie sind deutsche Waffenexporte zu bewerten? Das waren Fragen, die Gerster sich und den Zuhörern stellte.
Integrationsarbeit, wie sie die Friedenskirche mit dem christlich-muslimischen Frauentreff praktiziert, könne dabei eine Schlüsselrolle zukommen. Sei sie doch Prävention gegen Ausländerhass und damit Grundlage für inneren Frieden.
Mit reinem Klang, voller Spannung, kontrastreich und lebendig vorgetragen interpretierte das Stuttgarter Streichquartett Joseph Haydns Quartett op. 1 Nr. 4 . Der besinnliche Ausklang hätte von Tschaikowskys Streichquartett mit dem Solo in der ersten Violine musikalisch nicht treffender umgesetzt werden können. „Angst frisst die Seele auf und ist ein schlechter Ratgeber“ fasste Pfarrerin Birgit Schmogro den Abend zusammen. Aber „Musik nimmt die Angst“ und sei somit weitaus mehr als Klang. Ausführende des Stuttgarter Ensembles waren Miriam Klüglich und Miriam Kattner (Violine), Katharina Reid (Viola) und Inga Paping (Cello).