Die Sporthalle in Bad Schussenried ist seit Jahren dringend sanierungsbedürftig. Nun wird sich etwas tun. (Foto: Ioannis Tagos)
Aus dem Förderprogramm des Bunds fließen drei Millionen Euro in die Generalsanierung
In der Schwäbischen Zeitung Biberach berichtete Katrin Bölstler am 10. September:
Bad Schussenried – Die Stadt Bad Schussenried erhält drei Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Das hat der Haushaltsausschuss des Bundes am Mittwoch, 9. September, beschlossen. Es ist die höchstmögliche Fördersumme. Damit trägt der Bund mehr als ein Drittel der geschätzten Gesamtkosten von 8,5 Millionen Euro.
„Das sind großartige Nachrichten für Bad Schussenried“, so der für den Wahlkreis Biberach zuständige SPD-Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Martin Gerster. Mit dem zweiten Nachtragshaushalt 2020 im Zuge des Konjunkturpakets zur Bekämpfung der Corona-Pandemie hat die Große Koalition zusätzlich 600 Millionen Euro für das Förderprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ zur Verfügung gestellt. Hintergrund ist der bundesweit erhebliche Sanierungsbedarf der kommunalen Infrastruktur.
Um die Mittel des Konjunkturpakets möglichst schnell zu verausgaben, hat der Haushaltsausschuss in seiner Sitzung zunächst Projekte mit einem Bundeszuschuss von insgesamt 200 Millionen Euro bewilligt. Die Förderauswahl erfolgte im Wesentlichen auf Basis der Interessensbekundungen zum Förderaufruf 2018. Hierauf waren rund 1300 Projektvorschläge eingegangen. Damit war das Programm stark überzeichnet. Der Haushaltsausschuss hatte davon bereits die Förderung von rund 300 Projekten mit einem Bundeszuschuss von insgesamt 500 Millionen Euro beschlossen. Mit den nunmehr weiteren 200 Millionen Euro können deutschlandweit insgesamt gut weitere 105 Projekte gefördert werden, darunter auch Bad Schussenried. Die fast 45 Jahre alte Sporthalle in Bad Schussenried entspricht nicht mehr den energetischen Standards oder den Nutzungsanforderungen durch die Schüler oder den Vereinssport. Lediglich vor gut 20 Jahren erfolgte eine kleinere Dachsanierung. Mit dem Bundeszuschuss wird nun eine umfassende Generalsanierung ermöglicht. Damit soll der Schulsport vollumfänglich für das Schulzentrum ermöglicht werden. Mit der Generalsanierung verbunden ist die Integration eines Gymnastikraums, welcher von den Schulen, den Vereinen und einem Bürgerentscheid gefordert wurde. Damit sollen eine flexible Schulsportgestaltung und die Optimierung der räumlichen Auslastung erfolgen. Optimierungen sollen auch durch den Anbau eines Geräteaußenlagers für Spiel- und Sportgeräte für den angrenzenden Leichtathletikbereich sowie das Multifunktionsfeld erfolgen. Nicht zuletzt soll eine komplette Barrierefreiheit hergestellt werden.
Martin Gerster war vergangene Woche vor Ort (Foto), um sich selbst ein Bild vom Zustand der maroden Sporthalle zu machen. „Ich freue mich sehr, dass ich diesen Zuschuss für Bad Schussenried erfolgreich an Land ziehen konnte. Gerade in Zeiten, in denen Kommunen mit sinkenden Gewerbesteuereinnahmen und anderen Einnahmeausfällen durch die Corona-Pandemie zu kämpfen haben, war es uns als Große Koalition und als SPD wichtig, dass wir die Wirtschaft auch durch öffentliche Investitionen stärker unterstützen und Kommunen bei ihren Sanierungsvorhaben nicht alleine lassen. Dass es nun mit dem Zuschuss geklappt hat, ist ein gutes Zeichen für den Schul- und Vereinssport in der Gemeinde und alle, die sich darin haupt- und ehrenamtlich engagieren.“
Sehr große Freude herrscht auch bei Bad Schussenrieds Bürgermeister Achim Deinet und dem gesamten Gemeinderat: „Das ist ein Riesenschritt zu einer neuwertigen und zeitgemäßen Sporthalle sowie eine tolle Wertschätzung für das engagierte Mitarbeiten in der Bürgerinitiative“, so Deinet. „Gleichzeitig ist es auch großer Ansporn, die Planung seitens der Stadt mit den Beteiligten nun baldmöglichst fertigzustellen, damit der Sanierungsauftrag an einen Generalübernehmer vergeben werden kann. Viele, aber äußerst lohnende Arbeit für unsere Bürger“, so der Bürgermeister.
Auch der Biberacher Wahlkreisabgeordnete Josef Rief (CDU) meldete sich am Mittwoch zu Wort. Als im Jahr 2015 zuständiger Berichterstatter für das Bundesbauministerium sehe er sich als einer der Väter des Programms, erklärte er. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, jetzt sofort nach der Sommerpause schon die erste Tranche der 600 Millionen Euro, die wir im Konjunkturpaket für die Sanierung kommunaler Einrichtungen vorgesehen haben, den Kommunen zur Verfügung zu stellen“, so Rief. „Es war ein großer Aufwand, so schnell eine Liste an geeigneten bereitstehenden Projekten zusammenzustellen. In Baden-Württemberg erhalten die Projekte so insgesamt fast 31 Millionen Euro aus dem Programm.“ Ihm sei wichtig, gerade jetzt einen starken Impuls in die Kommunen zu senden und noch mehr kommunale Einrichtungen wie Schwimmbäder, Sporthallen und Vereinshäuser auf Vordermann bringen zu können.