Mehrere Mitglieder des Gemeinderats kamen zu dem Termin mit Martin Gerster (re.) und Bürgermeister Achim Deinet (li.) in der Sporthalle. Falls die Stadt die Fördergelder erhält, wird in der Verwaltung vor allem Simon Rueß vom Stadtbauamt (Mitte) für die Feinplanung zuständig sein. (Foto: Ioannis Tagos)

Nächste Woche fällt die Entscheidung

In der Schwäbischen Zeitung Biberach berichetet Katrin Bölstler am 3. September:

Bad Schussenried – Am 9. September kommt der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags das nächste Mal zusammen. Die Ergebnisse dieser Sitzung werden in Bad Schussenried mit Spannung erwartet, denn das Gremium soll an diesem Tag entscheiden, welche Kommunen Gelder aus der ersten Tranche des neuen Förderprogramms für die Sanierung kommunaler Einrichtungen erhalten. Der Biberacher Bundestagsabgeordnete Martin Gerster (SPD) ist stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses und hat eine Woche vor der wichtigen Sitzung sich selbst ein Bild davon gemacht, wie es um die Schussenrieder Sporthalle steht.

Wenige Wochen zuvor, direkt vor Beginn der Sommerferien, hatte die Verwaltung noch eine Sondersitzung des Gemeinderats einberufen. Damals war bekannt geworden, dass der Bund dieses neue Förderprogramm ins Leben gerufen hatte. Insgesamt 600 Millionen Euro stehen für kommunale Projekte bereit. Im Optimalfall könnte die Kommune drei Millionen Euro für die Sanierung der Sporthalle erhalten. Die Zeit für die Bewerbung war knapp: Zwischen Bekanntwerden des Programms und der Bewerbungsfrist lagen nur wenige Wochen. „Bad Schussenried ist es jedoch gelungen, einen vorbildlichen und vollständigen Antrag abzugeben“, sagte Gerster. Er habe ihn bereits gelesen und sei „zuversichtlich“, dass die Stadt zum Zuge komme. Als Vertreter des Landkreises Biberach werde er sich dafür einsetzen.

Bürgermeister Achim Deinet sagte, Martin Gerster habe sich schon mehrfach für die Belange der Stadt Bad Schussenried eingesetzt und habe erheblich dazu beigetragen, dass zum Beispiel Kleinwinnaden seine Ortsumgehung erhalten habe. Er betonte, wie wichtig die Sanierung der Sporthalle für die Stadt sei. Nicht nur würden hunderte Schüler die Halle Tag für die Tag nutzen, sondern auch viele Vereine. Da die Halle jedoch deutlich sanierungsbedürftig sei, könnten schon jetzt einige Sportarten dort nicht mehr ausgeübt werden. Unter anderem die Schussenrieder Kunstradler trainieren inzwischen in anderen Hallen. Gerster machte deutlich, dass der Bund mit diesem Förderprogramm gezielt die Konjunktur ankurbeln wolle. „In diesen schwierigen Zeiten wollen wir für einen Konjunkturimpuls sorgen“, so der Bundestagsabgeordnete. Wichtige Infrastrukturprojekte sollten aufgrund der Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht noch weiter verschoben werden. Für die Umsetzung des Projekts in Bad Schussenried spreche aus seiner Sicht indes vieles. Unter anderem, dass die Halle sowohl von Schülern als auch Vereinen genutzt werde. Das Alter der Sporthalle, die Mitte der 1970er-Jahre erbaut wurde, zeige sich deutlich, sagte er beim Rundgang durch das Gebäude.

Obwohl der Termin mitten in den Sommerferien lag, war mehr als die Hälfte des Schussenrieder Gemeinderats bei dem Rundgang anwesend. „Allein daran sehe ich, wie wichtig Ihnen dieses Thema ist“, sagte Gerster, an die Gemeinderäte gewandt. Auch, dass der Gemeinderatsbeschluss für die Sanierung und die Vergabe an einen Generalübernehmer einstimmig getroffen wurde, zeige, dass die ganze Gemeinde hinter der Entscheidung stehe.

Anwesend als Stellvertreter der Bürgerinitiative Pro Sporthalle war Rainer Walser. Er bedankte sich noch einmal ausdrücklich beim Gemeinderat für das „doch eher überraschend einstimmige Votum“. Mehr als vier Jahre habe man nun um eine Entscheidung gerungen und habe viel diskutiert. „Dass es nun zu einer Entscheidung gekommen ist, macht uns froh und stolz. Und sollten wir nun auch noch die Förderung erhalten, wäre das das I-Tüpfelchen“, sagte er, an Gerster gewandt. Die Pläne für die Sanierung würden in der Schublade liegen. Man sei bereit, mit der Feinplanung loszulegen, sobald klar sei, dass man die Gelder erhalte.

Sollte die Stadt Bad Schussenried das Geld nicht erhalten, dann müsse der Gemeinderat sich erneut mit dem Thema befassen, sagte Bürgermeister Achim Deinet. Der Gemeinderatsbeschluss bleibe zwar weiterhin gültig. „Wir müssen uns dann jedoch überlegen, wann und wie wir die Sanierung mit unseren finanziell begrenzten Mitteln umsetzen“, so Deinet.

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