In einem Monat wird der Bundestag neu gewählt. Der Biberacher Bundestagsabgeordnete Martin Gerster wirbt bei den Schulen in der Region dafür, sich an der bundesweiten Juniorwahl zu beteiligen. Das Schulprojekt macht Politik und Demokratie für junge Menschen greifbarer und trägt zur politischen Bildung bei. Die Bundestagswahl und aktuelle Themen werden im Unterricht behandelt, außerdem ermöglicht eine realitätsnahe Wahl-Simulation parallel zur Bundestagswahl den Schülerinnen und Schülern, die Wahlen selbst mitzuerleben und demokratische Prozesse besser zu verstehen.
„Demokratie findet nicht nur am Wahlsonntag statt, sondern muss jeden Tag neu mit Leben gefüllt werden – zu Hause, im Verein, am Arbeitsplatz und in der Schule“, ist Martin Gerster überzeugt. „Aber bei Wahlen wird demokratische Beteiligung ganz konkret. Deshalb freue ich mich über das schon sehr große Interesse junger Menschen im Wahlkreis Biberach an der Juniorwahl 2025. Bereits 28 Schulen haben sich zur Juniorwahl angemeldet – dafür bin ich den Schulleitungen und den Lehrerinnen und Lehrern sehr dankbar.“
In den vergangenen Wochen habe ich zahlreiche Schulen in der Region besucht und intensiv mit jungen Menschen gesprochen. Das Interesse an Politik ist sehr groß, obwohl viele Schülerinnen und Schüler noch nicht selbst wählen dürfen. Sie alle sind aber früher oder später von politischen Prozessen und Entscheidungen unmittelbar betroffen – und zwar langfristig und viel mehr noch als Menschen, die heute schon im Rentenalter sind.“
Bei vielen Landtags- und Kommunalwahlen darf bereits mit 16 Jahren gewählt werden, ebenso bei der Europawahl. SPD, Bündnis90/Die Grünen und FDP hatten 2021 in ihrem Koalitionsvertrag beschlossen, das Wahlalter zur Bundestagswahl auf 16 Jahre absenken zu wollen. Die für eine Grundgesetzänderung notwendige Zweidrittelmehrheit kam aufgrund der Ablehnung von CDU und CSU aber nicht zustande.
„Ich kann nicht verstehen, warum 16-Jährige auf EU- oder Landesebene wählen dürfen, man ihnen aber auf Bundesebene eine Mitbestimmung verwehrt. Bei meinen vielen Gesprächen mit Schulklassen erlebe ich fast immer aufgeweckte, interessierte und differenzierte junge Menschen. Ich finde, wir sollten ihnen mehr zutrauen. Umso wichtiger ist, dass möglichst viele wenigstens bei der Juniorwahl eine Stimme erhalten“, bekräftigt Martin Gerster.
Neben der Wahl-Simulation steht bei der Juniorwahl politische Bildung im Mittelpunkt. In den Tagen vor der Bundestagswahl werden im Unterricht Themen wie Demokratie und Teilhabe vertieft und auch die Wahlprogramme der einzelnen Parteien diskutiert. Hierzu werden Unterrichtsbücher mit Materialien für verschiedene Anforderungsniveaus zur Verfügung gestellt.
Nach der Wahl werden die Stimmzettel bundesweit ausgewertet. Obwohl die Juniorwahlen keinen Einfluss auf die Wahlergebnisse am 23. Februar haben, kann so ausgewertet werden, welche Themen die junge Generation am meisten beschäftigt. Seit 1999 wurden 6 Junior-Bundestagswahlen durchgeführt – über 7 Millionen Schülerinnen und Schüler hatten sich am Projekt beteiligt.
Interessierte Lehrkräfte und Schulen können sich unter folgendem Link informieren und zu den Juniorwahlen anmelden: https://www.juniorwahl.de/bundestag.