In der Schwäbischen Zeitung Laupheim berichtete Roland Ray am 19. November:

SPD zeichnet beim Politischen Martini den Kontaktkreis Hospital zum Heiligen Geist und den Verein „Bürgerpost Laupheim“ aus
Der SPD-Kreisvorsitzende Martin Gerster (links) beglückwünschte Vertreter des Kontaktkreises Hospital zum Heiligen Geist (oberes Bild) und des Vereins „Bürgerpost Laupheim“ (unteres Bild). Außer Urkunden für ihr vorbildliches ehrenamtliches Engagement gab es Gutscheine zur Teilnahme an einer politischen Bildungsreise nach Berlin.  Fotos: Wolfgang Heinzel


Laupheim – Der Politische Martini des SPD-Kreisverbands Biberach in Laupheim ist längst eine feste Größe. Und auch der Brauch, bei dieser Gelegenheit ehrenamtlich engagierte Laupheimer zu würdigen, hat sich etabliert. Am vergangenen Freitag wurden die Auszeichnungen dem Kontaktkreis Hospital zum Heiligen Geist und dem Verein „Bürgerpost Laupheim“ zuteil.

Der Kontaktkreis ist ein Besuchsdienst; ihm gehören aktuell 21 Frauen und Männer an. Er geht zurück auf das Jahr 2006 – damals beschloss der katholische Kirchengemeinderat, die ehrenamtlich erbrachten Leistungen für pflegebedürftige Senioren zu bündeln. Vom damaligen Dekanatsreferenten Wolfgang Preiss-John geschult, kümmerten sich die ehrenamtlich tätigen „Kontaktkreisler“ ab 2007 um Wünsche und Bedürfnisse der Bewohner im neu gebauten Pflegezentrum. Sie besuchen sie regelmäßig, gehen mit ihnen spazieren, lesen ihnen vor, organisieren Fahrten in das alte Heimatquartier, beten mit ihnen, begleiten sie zur Messe am Sonntag, begleiten die Krankensalbungsfeiern, sind bei der Gymnastik und beim gemeinsamen Singen dabei – und bilden so ein Bollwerk gegen Einsamkeit, Hilflosigkeit und Langeweile. Fünf Mal pro Jahre treffen sie sich zu Fortbildungen und um sich mit den Pflegeverantwortlichen abzusprechen. „Immer unterstützen sie das Bedürfnis nach Teilhabe“, sagte Martin Gerster in seiner Laudatio. „Unser Programm ist das Evangelium Jesu Christi“, sagte der Diakon Ulrich Körner.

Vor vier Jahren scharten Frank Hevert und seine Frau Sabine einige Gleichgesinnte um sich, um das von Verfall bedrohte ehemalige „Hotel Post“ zu retten und einer neuen Nutzung zuzuführen. Eine bürgerschaftliche Nutzung sollte es werden – so entstand der Name „Bürgerpost“. Ein Verein wurde gegründet, der auf mehr als 70 Mitglieder anwuchs.

„Dann“, so Martin Gerster, „trat eine fast dreijährige Hängepartie ein“, geprägt von Bedenken, zumeist wenig konstruktiven Diskussionen im Gemeinderat, „teilweise machte sich sogar Misstrauen breit“. Frank Hevert und seine Mitstreiter indes hielten das Thema hoch, „und sie haben bei der Laupheimer Verwaltung und beim Gemeinderat schließlich doch die Überzeugung vorherrschend werden lassen, dass die Stadt selbst aktiv werden sollte“. Jetzt soll die „Post“ in städtischer Hand Domizil für die VHS werden und der Festsaal ein Veranstaltungsraum. „Ohne den Verein würde es dieses Gebäude nicht mehr geben“, zitierte Gerster den OB Gerold Rechle.

Die Ehrung durch die SPD gelte auch den zahlreichen Bürgern, „die uns immer wieder Mut machten und unterstützten“, sagte Frank Hevert. Man habe sogar Anfeindungen erlebt, aber auch Schräges: Als der damalige OB Kapellen und Hevert ein rotes Band zerschneiden und so ein Musterzimmer in der „Post“ präsentieren wollten, pirschte sich prompt ein Politiker dazu – „er hatte seine eigene Schere in der Hosentasche“.

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