„Heute ist ein guter Tag für den Denkmalschutz in ganz Oberschwaben!“ freut sich Biberachs SPD-Bundestagsabgeordneter Martin Gerster. „Das Gerangel um die Bundeszuschüsse ist sehr stark. Umso mehr freue ich mich, dass mein Einsatz für die Region belohnt wurde“.
Erneut 130.000 Euro für das Kloster Heiligkreuztal bei Altheim
In seiner heutigen Sitzung hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags die weitere Förderung der Restaurierung des Klosters Heiligkreuztal bei Altheim in das Denkmalschutzprogramm des Bundes aufgenommen und eine Förderung in Höhe von 130.000 Euro bewilligt.
Im Kreuzgang des Klosters befindet sich ein Malereizyklus aus dem 16. Jahrhundert. Die Wandmalereien im Nordflügel bilden eine Galerie der Äbtissinnen mit 25 Porträts. 1970 erlitten die Malereien einen Wasserschaden. Mit seiner Förderung für die Restaurierung der Wandmalereien und des Gewölbes im Nord- und Westflügel (2. Bauabschnitt) übernimmt der Bund damit knapp ¼ der Gesamtkosten, die sich auf ca. 550.000 Euro belaufen.
Bereits 2016 wurde die Sanierung des Kreuzgangs mit 120.000 Euro und 2018 die Sanierung der Klausurmauer mit 200.000 Euro aus dem Denkmalschutzprogramm des Bundes gefördert. Damit hat das Kloster mittlerweile 450.000 Euro Bundesförderung erhalten.
90.000 Euro Zuschuss für Friedrichshafens Pfarrkirche St. Petrus Canisius
In seiner heutigen Sitzung hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags ebenfalls die Fassadensanierung der St. Petrus Canisius Kirche in das Denkmalschutzprogramm des Bundes aufgenommen und eine Förderung in Höhe von 90.000 Euro bewilligt.
Kirchenschiff und Turm der gut 90 Jahre alten Kirche sind mit Klinker verkleidet. Die Westfassade ist mit hohen Arkaden über den drei Eingängen aus Muschelkalk gestaltet. Über dem mittleren Eingang ist ein Relief des hl. Petrus Canisius angebracht, darüber befindet sich eine monumentale Kreuzigungsgruppe. Nachdem das Land Baden-Württemberg die Sanierung der Arkaden und die Fugensanierung gefördert hatte, unterstützt nun auch der Bund die Kirchengemeinde bei der Sanierung ihres Gotteshauses.
110.000 Euro Zuschuss für die Ravensburger Theaterkulissen
In seiner heutigen Sitzung hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags außerdem die Förderung der Sanierung der Ravensburger Theaterkulissen in das Denkmalschutzprogramm des Bundes aufgenommen und eine Förderung in Höhe von 110.000 Euro bewilligt.
Ravensburg verfügt über einen bundesweit einmaligen Bestand an historischen Theaterkulissen, der seit August 2011 mit Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz restauratorisch erfasst, konserviert und gesichert wird. Der Ravensburger Fundus besteht aus etwa 120 großformatigen Hängekulissen sowie über 200 Stellkulissen. Entstanden sind die Kulissen zumeist in den Werkstätten des Stuttgarter Hoftheaters unter Leitung von Wilhelm Plappert, der dort von 1883 bis 1913 als leitender Bühnenbildner tätig war und als einer der besten Theatermaler seiner Zeit galt. Aufgrund der herausragenden Qualität sowie des außergewöhnlichen Umfangs des Bestands gewähren die Ravensburger Theaterkulissen einen spannenden Einblick in die Theaterpraxis des späten 19. Jahrhunderts.
Der Gemeinderat hatte sich jüngst in öffentlicher Sitzung am 29. April 2019 zum Projekt bekannt. Die Stadt Ravensburg wurde vom Rat beauftragt eine Konzeption zu erarbeiten, wie die sodann restaurierten Kulissen der Öffentlichkeit museal präsentiert werden können.
Für die Restaurierung und Konservierung der Stellkulissen, deren Gesamtkosten auf 333.000 Euro geschätzt werden, trägt der Bund mit seinem Zuschuss von 110.000 Euro nun knapp ein Drittel der Kosten. Die Mittel aus dem Denkmalschutzsonderprogramm VIII wurden mit den Stimmen der Großen Koalition nach intensiven internen Verhandlungen freigegeben.