B-30-Ortsdurchfahrt soll kurzfristig besser werden

B-30-Ortsdurchfahrt soll kurzfristig besser werden

Die Schwäbische Zeitung Bad Waldsee berichtete am 27. Oktober:

B-30-Umgehungen erneut als vordringlich bewertet – Projektleiter stellt kurz- und mittelfristige Maßnahmen vor

Bad Waldsee sz Der Verkehrsausschuss des Bundestages hat sich am Mittwoch mit dem Entwurf des Bundesverkehrswegeplans beschäftigt und sieht den vordringlichen Bedarf für den B30-Streckenabschnitt Gaisbeuren-Enzisreute als gegeben, teilt Martin Gerster, Mitglied des Bundestages, mit. Das sei eine wichtige Voraussetzung dafür, dass der Bundestag dann Anfang Dezember den Bundesverkehrswegeplan dem entsprechend beschließe, so Gerster. Die Chancen, dass die Ortsumgehung für Gaisbeuren und Enzisreute bis zum Jahr 2030 umgesetzt werde, schätzt Gerster als „super gut“ ein. Bis dahin sollen kurz- und mittelfristige Maßnahmen die Situation an der B30-Ortsdurchfahrt in Gaisbeuren verbessern, die Günter Bendias, Projektleiter der Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft, am Montag dem Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) vorgestellt hat.

„Die gesamte Ortsdurchfahrt in Gaisbeuren und alle Belange wurden untersucht“, erklärte Bendias. Die Lage sei anhand von Zählungen analysiert worden. „Die heutige Situation ist schon hochbelastet und die Verkehrsprognose zeigt, es wird nicht besser.“ Auf dieser Basis sei das Konzept erarbeitet worden. Die Gegebenheiten für Fußgänger sollen möglichst verbessert werden. Das Konzept sieht dazu zusätzliche Querungen an den Ampeln der Knotenpunkte B 30/L 285 und B 30/Riedweg vor. Die Fußgängerampel im Bereich der St. Leonhardstraße bleibt erhalten. Am südlichen Ortsrand wird eine Querungshilfe in Betracht gezogen.

Keine Kreisverkehre möglich

Durch eine verringerte Fahrbahnbreite von 8,70 Metern – statt der bisherigen zehn Meter – könnte auf der Seite der Kirche Platz geschaffen werden für einen Zweirichtungsgeh- und -radweg zwischen „Am Zettelbach“ und der Einmündung der L 285. Auch seien mögliche Kreisverkehre an den Knoten B 30/L 285 und B 30/Riedweg untersucht worden. „Reguläre Kreisverkehre sind aber nicht leistungsfähig genug, dafür ist die Belastung zu hoch“, erklärte Bendias.

Durch die Optimierung der Signalsteuerung an den Ampeln könnte der Verkehr bei Tempo 50 durch eine „Grüne Welle“ möglichst ohne Halt durch den Ort geleitet werden. „Auf der Strecke gibt es sehr viel Schwerlastverkehr, der schwerfällig anfährt und den Verkehrsfluss unterbricht“, schilderte Bendias. Im Tagesverlauf könnten abhängig von der Verkehrsbelastung unterschiedliche Signalprogramme eingesetzt werden. Dies habe laut Simulation bei den heutigen Verkehrszahlen nur geringfügige Änderungen der Verkehrsqualitäten in den Nebenrichtungen zur Folge. Die Umgestaltung und Vollsignalisierung des Knotens B 30/Riedweg sollte unter den Aspekten Verkehrssicherheit, Überquerbarkeit und Anbindung des Gewerbegebiets Taläcker weiter untersucht werden. Eventuell führt dies aber dazu, dass die Kirrlohstraße nicht mehr an die B 30 angebunden ist. In der Überlegung sei auch, eine Bushaltestelle am Riedweg einzurichten und die bestehende Bushaltestelle an der B 30 eventuell aufzugeben.

Als kurzfristige Maßnahmen können die Koordinierung der Ampeln und die reduzierte Höchstgeschwindigkeit umgesetzt werden. Mittelfristig sollen die weiteren Maßnahmenvorschläge in Abstimmung mit den Beteiligten folgen. Eine nachhaltige Ortsentlastung sei allerdings nur über den Bundesverkehrswegeplan möglich.

Den Bericht nahmen die Mitglieder des Ausschusses zur Kenntnis. Ebenso die Absicht des Landkreises, die Ampeln neu zu koordinieren und die Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 50 zu reduzieren. Die Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft soll ihre konzeptionellen Überlegungen weiterverfolgen. Den Umgestaltungsvarianten des Knotens Riedweg/B 30, bei denen die bestehende Anbindung der Kirrlohstraße an die B 30 aufgegeben werden müsste, stimmten die Ausschussmitglieder zu. Die Dr. Brenner Ingenieurgesellschaft wird mit den weiteren planerischen Untersuchungen beauftragt.

Die gesamte Präsentation der Ergebnisse und Maßnahmen gibt es auf der Internetseite der Stadt Bad Waldsee unter www.bad-waldsee.de im Bereich Forum Zukunft B 30.

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